Vor über einem Jahrhundert, im Jahre 1893, gründeten "westliche Inselbewohner", also Engländer und Schotten, den Wiesbadener Golf-Club. Bald gab es auch ein paar deutsche Mitglieder, deren Namen leider nicht überliefert sind.
Golf gespielt wurde zuerst auf dem Dotzheimer Exerzierplatz und anschließend in Erbenheim auf der Pferderennbahn; etwas Besseres stand nicht zur Verfügung. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren die Golfer mit den improvisierten Anlagen nicht mehr zufrieden. Der damalige Regierungspräsident, Dr. Wilhelm von Meister, konnte 1911 als Vorsitzender des Wiesbadener Golf-Clubs mit der königlichen Regierung, also dem Magistrat, die Pacht der sogenannten Gehrn-Wiesen am Chausseehaus vereinbaren.
Ein Gartenbauinspektor namens Hirsch wurde zur Gestaltung des Platzes herangezogen; er machte seine Sache gut, denn er hatte sich im Ausland auf dem Gebiet des Golfplatzbaus kundig gemacht. Die städtischen Körperschaften und die drei größten Hotels halfen großzügig beim Clubhausbau.
Der Club wurde Mitglied im Deutschen Golf Verband, der damals in Hamburg seinen Sitz hatte. Als der Verband nach Wiesbaden umzog - wo er heute noch ist - wurde Nora Zahn Geschäftsführendes Präsidialmitglied, dies gleich für mehrere Jahrzehnte.
Von 1914 bis 1918 ruhte der Golfsport, aber schon 1919 stiftete der Magistrat 2.000 Mark für eine Sportwoche in Wiesbaden, an der auch der junge Golfclub teilnahm. Leider sind uns die Ergebnisse dieses Wettspiels nicht bekannt.
|